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Informationssicherheit: was der Schutz sensibler Daten bedeutet

Es gibt zwei Arten von Unternehmen:

Solche, die schon gehackt wurden, und solche, die es noch werden.

– Robert Mueller, 2012. Ehemaliger Direktor des FBI

Informationssicherheit

Der Schutz sensibler Daten: Eine umfassende Einführung in ISO 27001, Informationssicherheit und BSI-Grundschutz

In der heutigen digitalen Welt ist der Schutz von sensiblen Informationen von entscheidender Bedeutung. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Daten vor unbefugtem Zugriff, Datenlecks und anderen Bedrohungen zu schützen. Hier kommen ISO 27001, Informationssicherheit und BSI-Grundschutz ins Spiel. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen eine umfassende Einführung in diese wichtigen Konzepte.

ISO 27001 als internationale Norm für Informationssicherheitsmanagement

ISO 27001 ist eine internationale Norm für Informationssicherheitsmanagement. Sie wurde von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entwickelt und definiert Anforderungen an ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS). Ein ISMS ist ein systematischer Ansatz zur Verwaltung von Informationen, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu schützen und zu gewährleisten. Es ermöglicht Organisationen, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu behandeln, um die Informationssicherheit zu verbessern.

Warum Informationssicherheit?

Die Informationssicherheit bezieht sich auf den Schutz von Informationen, unabhängig von ihrer Form, ob es sich um gedruckte Dokumente, elektronische Daten, oder andere Medien handelt. Informationssicherheit umfasst den Schutz von vertraulichen, persönlichen, finanziellen, geschäftlichen und anderen sensiblen Informationen vor unbefugtem Zugriff, Verlust, Beschädigung, Verfälschung oder Vernichtung.

Der BSI-Grundschutz ist ein in Deutschland entwickeltes Konzept für Informationssicherheit. BSI steht für Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und hat Richtlinien und Empfehlungen für den Schutz von IT-Systemen entwickelt. Der BSI-Grundschutz basiert auf einem Risikomanagement-Ansatz und bietet einen praxisnahen Rahmen für die Implementierung von Informationssicherheit in Organisationen.

Der Ansatz Deutschlands zur Informationssicherheit

Eine zentrale Gemeinsamkeit zwischen ISO 27001, Informationssicherheit und BSI-Grundschutz ist der risikobasierte Ansatz. Alle drei Konzepte betonen die Bedeutung der Identifikation, Analyse und Behandlung von Risiken im Zusammenhang mit Informationssicherheit. Organisationen müssen Risiken im Zusammenhang mit der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen bewerten und geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese Risiken zu minimieren oder zu eliminieren.

Ein weiteres gemeinsames Merkmal ist die ganzheitliche Herangehensweise an Informationssicherheit. Sowohl ISO 27001 als auch der BSI- Grundschutz betonen die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes, der alle Aspekte von Informationssicherheit abdeckt, einschließlich der physischen Sicherheit, der technischen Sicherheit, der organisatorischen Sicherheit und der personellen Sicherheit. Dies bedeutet, dass Organisationen nicht nur technische Maßnahmen ergreifen müssen, sondern auch organisatorische Richtlinien und Verfahren implementieren müssen, um Informationssicherheit zu gewährleisten.

Die Implementierung von ISO 27001

Die Implementierung von ISO 27001, Informationssicherheit und BSI-Grundschutz erfordert von Organisationen eine Reihe von Schritten, um die Informationssicherheit zu gewährleisten. Hier sind einige der wichtigsten Schritte:

  1. Risikobewertung: Eine umfassende Risikobewertung ist ein wesentlicher Bestandteil aller drei Konzepte. Organisationen müssen ihre IT- Systeme, Prozesse und Daten analysieren, um potenzielle Risiken zu identifizieren. Dies kann durch Risikobewertungsmethoden wie Risikomatrix, Risikobewertungstools oder Expertenbewertungen erfolgen.
  2. Erstellung von Richtlinien und Verfahren: Auf der Grundlage der Risikobewertung müssen Organisationen Richtlinien und Verfahren entwickeln, um Informationssicherheit zu gewährleisten. Diese Richtlinien und Verfahren sollten klar und umfassend sein und alle Aspekte der Informationssicherheit abdecken, einschließlich Zugangsbeschränkungen, Passwortrichtlinien, Datensicherung und – wiederherstellung, Incident-Management und mehr.
  3. Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen: Organisationen müssen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen implementieren, um Risiken zu minimieren oder zu eliminieren. Dies kann die Verwendung von Firewalls, Verschlüsselung, Zugangskontrollen, Sicherheitspatches, Schulungen für Mitarbeiter und anderen Maßnahmen umfassen.
  4. Überwachung und Kontinuierliche Verbesserung: Die Informationssicherheit ist ein dynamischer Prozess, der kontinuierliche Überwachung und Verbesserung erfordert. Organisationen müssen ihre Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig überwachen, um sicherzustellen, dass sie effektiv sind, und entsprechende Verbesserungen vornehmen, um mit neuen Bedrohungen und Risiken Schritt zu halten.
  5. Compliance-Management: Organisationen müssen sicherstellen, dass sie den Anforderungen der ISO 27001, des BSI-Grundschutzes oder anderer einschlägiger Standards entsprechen. Dies beinhaltet die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung ihrer Sicherheitsrichtlinien und Verfahren, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Best Practices entsprechen.

Vorteile der Implementierung

Die Implementierung von ISO 27001, Informationssicherheit und BSI-Grundschutz bietet Organisationen eine Reihe von Vorteilen. Dazu gehören: Schutz sensibler Informationen, Compliance mit gesetzlichen Anforderungen, Verbesserung der Geschäftskontinuität, Steigerung des Vertrauens von Kunden und Partnern, effektives Risikomanagement, Verbesserung der internen Prozesse, Erfüllung von Kundenanforderungen.

Insgesamt bietet die Implementierung von ISO 27001, Informationssicherheit und BSI-Grundschutz Organisationen ein robustes Rahmenwerk für den Schutz ihrer Informationen und die Gewährleistung von Informationssicherheit. Es hilft ihnen, Risiken zu minimieren, Compliance- Anforderungen zu erfüllen, das Vertrauen von Kunden und Partnern zu stärken und ihre Geschäftsprozesse zu verbessern.

Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass die Implementierung und Aufrechterhaltung von ISO 27001, Informationssicherheit und BSI- Grundschutz eine fortlaufende Anstrengung erfordert. Es ist nicht nur ein einmaliger Prozess, sondern erfordert eine kontinuierliche Überwachung, Aktualisierung und Verbesserung, um mit den sich ständig ändernden Bedrohungen und Risiken Schritt zu halten.

Die Umsetzung im Unternehmen

Die Umsetzung von ISO 27001 oder BSI-Grundschutz kann für große Unternehmen einfacher sein, da sie oft über mehr Ressourcen, Budgets und erfahrene Mitarbeiter verfügen, um Informationssicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Große Unternehmen haben oft spezialisierte Abteilungen oder Teams, die sich ausschließlich mit Informationssicherheit befassen können und mehr Mitarbeiter, die in verschiedenen Funktionen an der Umsetzung beteiligt sein können.

Im Gegensatz dazu kann die Umsetzung für kleinere Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern schwieriger sein, da sie oft begrenzte Ressourcen, Budgets und weniger Erfahrung im Bereich Informationssicherheit haben. Es kann schwierig sein, spezialisierte Mitarbeiter einzustellen oder externe Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, um bei der Umsetzung zu helfen, und die Komplexität der Anforderungen von ISO 27001 oder BSI-Grundschutz kann eine Herausforderung sein, insbesondere in Bezug auf Planung, Dokumentation und Implementierung von Informationssicherheitsmaßnahmen.

DIN SPEC 27076 für Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden

Abhilfe kann hier der neue Beratungsstandard DIN SPEC 27076 schaffen. Die DIN SPEC 27076, auch bekannt als CyberRisiko-Check, ist ein neuer Beratungsstandard, der speziell für Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden entwickelt wurde, um kosteneffiziente und zeitlich flexible Beratung durch IT-Dienstleister zu ermöglichen. Mit nur 27 Anforderungen, die in kurzen Sitzungen abgefragt und ausgewertet werden, erhalten Unternehmen leicht verständliche Handlungsempfehlungen, um die IT-Sicherheit in ihrem Betrieb zu verbessern.

Im Gegensatz zu anderen Standards, die oft umfangreich und teuer sind, verfolgt die DIN SPEC 27076 einen praxistauglichen Ansatz und bietet Klein- und Kleinstunternehmen sowie IT-Dienstleistungsunternehmen Orientierung, Vergleichbarkeit und Transparenz. Durch die Anwendung des CyberRisiko-Checks können kleine Betriebe schnell und kostengünstig einen Überblick über ihre aktuelle Cybersicherheitssituation erhalten und konkrete Handlungsempfehlungen umsetzen, um die relevantesten Risiken zu minimieren.

Die DIN SPEC 27076 ist somit ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der IT-Sicherheit in kleinen Unternehmen, und ein Ergebnisbericht fasst alles kurz und knapp zusammen, inklusive des Risiko-Statuswerts und der Visualisierung von Schwachpunkten sowie weiteren umzusetzenden Maßnahmen. Zudem bietet der Bericht eine Übersicht über relevante Förderprogramme, die bei der Umsetzung weiterer IT-Sicherheitsmaßnahmen unterstützen können, und Unternehmen können auf Basis dieses Berichts IT-Dienstleister beauftragen, um die Maßnahmen umzusetzen oder Folgeberatungen zu vereinbaren.

Peter Meyer, INBEX

Peter Meyer

Autor dieses Fachartikels

Seine vielfältigen Berufserfahrungen und Weiterbildungen machen ihn zu einem Allrounder im Beratungswesen. Als Pragmatiker erkennt er früh Probleme in Projektstrukturen und arbeitet dafür lösungsorientierte Strategien aus. Seine zahlreichen Zertifikate veranschaulichen seine flexible Herangehensweise an unterschiedliche Projekte und treiben diese voran.

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