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Games als Gamechanger – Wie Spiele Ihre Marke voranbringen

Play isn’t doing what we want, but doing what we can with the materials we find along the way.

– Ian Bogost, Play Anything: The Pleasure of Limits, the Uses of Boredom, and the Secret of Games

Gamechanger

Wie Gamechanger den Markt verändern

Ein Gamechanger hat nicht unbedingt etwas mit Spielen zu tun. In erster Linie spricht man bei diesem Begriff von einer Sensation, die eine Branche oder einen Markt revolutioniert hat, indem neue Regeln und Standards eingeführt werden.

Ein bekanntes Beispiel dafür sind Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime und Co., die das Fernseh-Dispositiv auf ein ganz neues Level gehoben haben. Anstelle vom gängigen Fernsehprogramm oder Ausleihen aus Videotheken können Filme und Serien bequem über das Internet angesehen werden.

Ein wahrlicher Gamechanger, der nicht nur das Leben jeglicher Zuschauerinnen und Zuschauer verändert hat, sondern auch den Markt selbst.

Film- und Serienproduzenten mussten sich neu ordnen und begannen ihre Formate anzupassen oder Neue zu entwickeln. Binge-Watching beispielsweise ist ein aktueller Trend, bei dem mehrere Folgen einer Serie hintereinander geschaut werden, wodurch so was wie Rückblicke und Intros nach und nach aus den Produktionen wegfallen.

Allgemein lässt sich über die letzten Jahre eine deutliche Aufwertung des Serienformates erkennen, was auch den Streaming-Diensten zu verdanken ist. Auffällig wird das vor allem bei der Betrachtung der Produktionsgelder, wobei Serien mittlerweile ähnliche Budgets wie Kinoblockbuster zur Verfügung gestellt bekommen.

Dieses ausführliche Beispiel zeigt, wie Gamechanger funktionieren. Sie verändern nicht nur den Stellenwert einer einzigen Firma, sondern wirken sich auf den globalen Markt aus. Innovative Technologien sorgen für neue Verkaufsmodelle, die den Standard von morgen ausmachen. Und genau diese Funktion findet sich auch in Computerspielen wieder.

Games als Gamechanger

Computerspiele wurden in den letzten Jahren zunehmend zum Hobby der deutschen Bevölkerung. Alleine in den letzten Jahren landete die Aktivität auf Platz sechs bei der Frage nach der beliebtesten Freizeitaktivität.

Beliebteste Hobbys, Freizeitaktivitäten und Sportarten in Deutschland nach häufiger
Ausübung in den Jahren 2020 bis 2022
Gamechanger infografik

Weitere Informationen: Deutschland 2020 bis 2022; ab 14 Jahre; deutschsprachige Bevölkerung; Persönliche Interviews

Quelle: IfD Allensbach, Statista

Das steigende Interesse an dem interaktiven Medium ist klar zu erkennen, weshalb man es sich als Unternehmen zu Nutze machen sollte. Durch die Verwendung innovativer Technologien und neuester Anwendungen auf dem Gebiet der Computertechnik liegen Spiele aktuell im Trend. Ein Grund dafür ist auch die einnehmende Aufmerksamkeitsspanne durch interaktive Elemente, die die Spielenden an das Medium bindet – etwas, von dem auch Unternehmen profitieren können, um ihre Marke voranzubringen.

Warum sind Spiele Gamechanger?

Die kurze Antwort: Faszination.
Innovative Technologien – gepaart mit einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne – machen den Gamechanger aus.

Games sind im ständigen Wandel und erweitern das technologische Potenzial digitaler Anwendungen. Virtual Reality oder Cloud-Gaming – bei dem Computerspiele nicht mehr auf der Hardware installiert, sondern durch Streaming gespielt werden können – sind Beispiele, die den globalen Markt für immer verändert haben.

Dass viele Unternehmen mit Hilfe dieser modernen Anwendungen bei ihren Kundinnen und Kunden punkten wollen, ist kein Zufall, sondern eine intelligente Investition. Wir leben im digitalen Zeitalter und die Entwicklung hört nicht auf. Games – als eine der hochtechnologischsten Anwendungen unserer Zeit – sind darauf ausgelegt, jedes Jahr besser, größer und realistischer zu werden. Damit sind sie ganz vorne mit dabei, um die neueste Hardware voranzubringen. Bessere Grafikkarten sorgen für einen noch realistischeren Look als letztes Jahr, was die Massen begeistert.

Computerspiele sind also buchstäblich das Vorzeigemedium für digitale Hardware, die sich ständig weiterentwickelt.
Indem moderne Anwendungen immer weiter ausgebaut werden, steigt die Faszination der Menschen dafür umso mehr. Auf dieser Begeisterungswelle wollen Unternehmen mitschwimmen und machen sich VR-Anwendungen zu eigen, um ihren Kundinnen und Kunden zu zeigen: Wir sind Zukunft. Wir sind Fortschritt.

Doch nicht nur gigantische VR-Anwendungen binden die Aufmerksamkeit. Gamification bezeichnet das Einbinden spielerischer Elemente in den Alltag und hilft Kundinnen und Kunden auch mit kleineren Anwendungen wie Mobile Games für ein Unternehmen zu begeistern. Dieser Vorgang muss keines Falls digital oder online stattfinden, sondern kann auch durch analoge Mittel erreicht werden. Ein Beispiel dafür wäre die klassische Schnitzeljagd. 

Best-Practise-Beispiele für Gamechanger:

Auf digitaler Ebene sind die Lernapp Duolingo oder das Kundenportal der Techniker Krankenkasse moderne Beispiele für die Umsetzung. Beide Applikationen haben in erster Linie nichts mit klassischen Computerspielen am Hut, nutzen jedoch Gamification, um ihre Nutzerinnen und Nutzer zu motivieren ihre Ziele mit Hilfe der App zu erreichen.

In beiden Fällen werden die Aktivitäten – bei Duolingo Sprachübungen, bei Techniker Sportübungen – gemessen und vom Nutzenden eingetragen. Durch regelmäßige Aktivitäten in der App wird man für seine Anstrengungen gelobt. Im Falle von Duolingo gibt es eine Bestenliste, auf der man sich mit anderen vergleichen kann, während die Techniker finanzielle Vorteile für besonders engagierte Anwenderinnen und Anwender bietet.

Serious Games – die Crème de la Crème der Gamifizierung

Hat man die finanziellen und zeitlichen Ressourcen, um ein eigenes Computerspiel auf die Beine zu stellen, kann sich das sehr lohnend für die eigene Marke auswirken. Serious Games sind Spiele, die es sich zum Ziel machen, wissenswerte Inhalte zu vermitteln und Spielerinnen und Spieler zum Nachdenken anzuregen.

Wissensspiele, die beispielsweise mathematische Kenntnisse vermitteln, fallen in diese Kategorie, aber auch Computerspiele, die weltliche und gesellschaftliche Hindernisse thematisieren. Möchte man also die komplexen Sachverhalte der eigenen Produkte leicht verständlich vorstellen oder einen Lösungsweg für schwierige Prozesse einfach darstellen, kann ein Serious Game hilfreich sein.

Potenzielle Kundinnen und Kunden verstehen dadurch nicht nur Ihre Angebote besser, sondern freunden sich spielerisch mit Ihrer Marke an, wodurch Kundenbindung entsteht.

Ein modernes Beispiel ist das von der ESCP-Business-School entwickeltes Point-and-Click-Adventure Moving Tomorrow, bei dem der Spieler ein Öko-Start-Up auf die Beine stellt. Durch verschiedene Mechaniken wie beispielsweise Puzzles und Mini-Games eignen sich Nutzerinnen und Nutzer nicht nur wirtschaftliche Kenntnisse an, sondern auch interkulturelles und ökologisches Fachwissen. Dieses Institut hat eigene Inhalte spielerisch verpackt, wodurch der Lernprozess für ihre Besucherinnen und Besucher vereinfacht wird.

Quelle: ESCP Business School

Kundenbindung durch Mobile Games

Auch kleinere Anwendungen können die Präsenz einer Marke erhöhen. Lockere Spiele, die zwischendurch mal bei langen Wartezeiten oder Langeweile gespielt werden liegen aktuell im Trend. Die Aufmerksamkeitsspanne ist heutzutage gering und wird ständig herausgefordert. Sitzt man eine Weile im Bus oder stellt sich in einer Schlange an, wird schnell das Handy gezückt. Und was auf dem Handy aufgerufen wird, bleibt im Kopf.

Mobile Games sind nicht nur für Spieleentwickler interessant. Auch große Unternehmen nutzen Apps, um für ihre Marke zu werben und Kundenbindung durch spielerische Elemente zu betreiben.

Ein aktuelles Beispiel dafür ist Poinpy, das in Zusammenarbeit mit dem Streaming-Dienst Netflix veröffentlicht wurde. Dieses Mobile Game eignet sich perfekt für zwischendurch und macht durch seine simple Spielmechanik eine Menge Spaß. Zwischendurch bekommt man immer wieder das Logo von Netflix mit, wodurch eine positive Assoziation mit der Marke verbunden wird.

 

Interaktive Elemente auf der Homepage

Hat man nicht die geldlichen Mittel, um ein Spiel in Auftrag zu geben, kann man trotzdem Games als Gamechanger nutzen. Gamification, also das Einbinden spielerischer Elemente im Alltag, lässt sich einfach auf jeder Homepage einbinden. Indem man interaktive Elemente bereitstellt und kleine Grafiken oder Soundeffekte als Belohnung für das Anklicken dieser verwendet, bekommen die Besucherinnen und Besucher der Website ein Gefühl, etwas bewirken zu können. Allein das steigert die Motivation, sich weiter auf ihrer Seite umzusehen, wodurch Sie potenzielle Kundinnen und Kunden gewinnen.

Ein Beispiel, das Gamification in seine bestehenden Funktionen eingearbeitet hat, bietet Google. Indem man Atari Breakout in der Google-Bildersuche eingibt, kann man den Spieleklassiker “Breakout” in der Anwendung selbst spielen. Dadurch bleiben die Nutzenden nicht nur in der gleichen Anwendung, sondern verbinden auch Spaß mit der Marke selbst.

Dieses sogenannte “Easter Egg” – verstecktes Osterei – sorgt für einen Stille-Post-Effekt, bei dem die Menschen diese Spielerei ausprobieren wollen, nachdem sie davon gehört haben. Man erzählt und zeigt es Freundinnen und Freunden, wodurch sich auch die Marke selbst verbreitet.

Gamechanger Google Easter Egg

Quelle: https://elgoog.im/breakout/

Mit Games das eigene Portfolio erweitern

Durch Spiele gewinnt man die Aufmerksamkeit der neuen Generation und eröffnet sich Zugang zu einer neuen Zielgruppe. Interaktivität und Entscheidungsfreiheit sorgen dafür, dass potenzielle Kundinnen und Kunden auf Ihre Homepage gelangen und auch da bleiben. Je mehr die Besucherinnen und Besucher auf Ihrer Webseite anklicken können und mit spielerischen Elementen konfrontiert werden, desto mehr verbinden Sie ein positives und spaßiges Gefühl mit ihrer Marke.

Unser Experte für dieses Wissen ist Björn Bergstein, der bereits in einigen Spieleunternehmen beraten hat und auch selbst über zehn Jahre in der Spieleentwicklung tätig war. Mit seinem Studium im Bereich Game Design und Game Producing entwickelt er mit Ihnen die besten Strategien rund um die Gamifizierung Ihres Unternehmens und hilft somit, Ihre Marke auszubauen und noch attraktiver zu machen. Auch im Bereich der Spielekonzeption und Serious Games ist er als Vermittler tätig und kann Hilfestellung liefern.

Nika Andrzejewska

Nika Andrzejewska

Autorin dieses Fachartikels

Durch ihre praktischen Erfahrungen in den Bereichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Produkt- und Eventmanagement bekommt Nika Andrzejewska einen schnellen Überblick über jegliche Projektstrukturen und hilft, effiziente Arbeitsmethoden zu fördern. Mit ihrem literatur- und medienwissenschaftlichen Hintergrund ist sie in der Lage, auch komplizierte Texte schnell verständlich zu kommunizieren, um teaminterne Absprachen zu verbessern.

 

Björn Bergstein, INBEX

Björn Bergstein

Autor dieses Fachartikels

Der ehemalige Offizier bringt sein zahlreiches Know-How in Themen Leadership, Projektmanagement und UX/UI-Experience ein. In seinem 2021 erschienenen Buch Führung mit Kopf (ISBN 9783966457019) stellt Björn Bergstein seine Vorgehensweise vor. Sein pädagogischer Hintergrund vereint mit Erfahrungen aus der Gaming-Industrie und Bundeswehr bieten für Projekte jeglicher Art eine pragmatische und auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnittene Herangehensweisen.

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